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Austauschbarkeit von Pulvern und Geschossen.

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    Austauschbarkeit von Pulvern und Geschossen.

    Hallo,

    Ich habe eine ganz allgemeine Frage zum Wiederladen.

    Ich habe Geschosse von Speer, Gold Dot 124grs.
    Speer führt in seinem Reloading Manual mehrere Pulversorten auf, z.B. von Hodgon oder IMR.

    Frage:

    Muss ich zwingend diese Pulver verwenden, oder kann ich, wenn ich nur Vihtavuori-Pulver habe, Ladedaten aus dem Vihtavuori-Reloading Manual nehmen und z.B. 124grs FMJ-Geschosse einfach durch die Gold Dot 124grs ersetzen?

    Kommt es beim Wiederladen auf den exakten Typ von Geschoss an, oder kommt es eher auf das Geschossgewicht an?

    Gruß

    Vincent

    #2
    Hallo Vincent
    Es kommt eigentlich nur auf das Geschossgewicht
    an, bei einem schwereren Geschoss gehst du mit der Ladung
    runter, oder wählst ein langsameres (progressives), bei
    leichteren Geschossen kannst du dann etwas mehr geben
    (Im Bereich der angegebenen Ladedaten min/max),
    oder zu einem schnelleren (offensieveren) Pulver wechseln.
    PS: Einfluss auf den Gasdruck haben auch noch so
    "Kleinigkeiten" wie: Zündhütchen (Magnum/Normal),
    Setztiefe des Geschosses, Crimpen des Geschosses
    (nein/ ja/ wenn ja = wie stark)

    Ich hoffe, ich konnte dich verwirren
    Gruß EL LOBO
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      #3
      Hi Vincent,

      El Lobo hat da Grundsätzlich recht. Das Geschossgewicht ist da entscheidend.

      Allerdings spielt der Geschossdiameter auch eine Rolle und als Nebenschauplatz zuletzt auch noch die Geschossmaterialien. Z.B. reines Blei, Verkupfertes Blei, Vollmantel, Teilmantel etc. Deshalb immer streng nach Mindestladungsvorgabe laden.

      Also primär gilt nicht nur das angegebene Kaliber der Waffe.

      Das bedeutet zum Beispiel :
      Eine Patrone im Kal. 9mm Luger kann mit einen Geschossdiameter von .355 - .357 in. geladen werden.

      Je nach Laufpassung dichtet das Geschoss weniger oder mehr den Gasdruck nach hinten ab. Somit entwickelt sich auch der Gasdruckverlauf in der Waffe.

      Bei den DSB-Gebrauchswaffendiziplinen z.B. gilt für die Teilnahme der MIP (Mindestimpuls) einer Patrone. Hiermit soll erreicht werden, dass die verwendete Munition annähernd bis gleich einer Fabrik geladene Patrone entspricht.

      Der MIP errechnet sich aus dem Geschossgewicht und der Geschossgeschwindigkeit.

      Viele Schützen meinen nun, die Pulverladung bei zu langsamer Geschossgeschwindigeit so zu erhöhen, dass es passt. Das hat meist zur Folge, dass diese nach dem Schuss eine Rolle rückwärts machen.

      Einfach das Geschossgewicht und Diameter erhöhen, Pulverladung runter und schon klappt es.

      Daran kannst Du sehen, dass Gewicht und Diameter schon entscheidene Daten sind.

      Aktuelle Ladedaten für Kemira-Pulver findest Du auf der Internetseite von Lapua. (Link weis ich jetzt nicht so aus dem Kopf.)

      Viel Spaß beim experimentieren.....

      Gruß
      J.W.

      P.S.
      Ich habe meine Ladedaten vor rund 10 Jahren laboriert und experimentiere da auch nicht mehr dran herum. Somit schieße ich heute alle KW.Kal. mit PbCuHSHP Geschossen und Kemira N 320.
      Gruss
      J.W.
      Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
      und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
      s.o.d.

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        #4
        Hallo,

        Danke für die Antworten.

        Also ich habe demnächst vor, mit dem Wiederladen anzufangen.

        Vorgesehen hatte ich dafür 9mm Luger Hülsen von Lapua, dann habe ich besagte Speer Gold Dot 124 grs. und Speer TMJ 124 grs.

        Die kann ich nun, wie ihr beiden sagt, zusammen mit dem Viht N330 Pulver verwenden, auch wenn es keine spezielle Ladetabelle in dieser Kombination (Speer HPGD/Viht N330) gibt, weil ja das Geschossgewicht die Hauptrolle spielt?

        Aber spielt die Art des Pulvers nicht auch eine Rolle?

        Ich möchte nämlich auch die .338 Lapua Magnum laden, Lapua wiederum bietet in seinen Ladetabellen aber nur sechs Pulversorten für die Patronen an, die ich habe (Lapua Scenar, Lock Base und Sierra Match King), vier von Viht und zwei von Hodgon. Kann ich da auch andere Pulver für Langwaffen-Magnum-Patronen verwenden, so wie bei der KW Munition? Es gibt ja von IMR, Norma usw. noch etliche Pulver für dieses Kaliber, aber ich bin mir irgendwie nicht so sicher, dass ich die, trotz gleichen Geschossgewichts, ebenfalls so bedenkenlos verwenden kann.

        Tut mir leid, dass ich euch so löchere, aber ich frage deswegen tausend Fragen, weil ich nicht will, dass ich eine Pressladung oder eine Ladung mit zu großem Hohlraum generiere und dass es dann zu Überdrücken kommt, die mir meine Waffe in der Hand explodieren lassen. Das kann auch nur einmal passieren, versteht sich, und zwar final, wenns blöd kommt, daher bin ich in dieser Sache äußerst vorsichtig.

        Kommentar


          #5
          Hi Vincent,

          auch bei Pulver für Büchsenpatronen verhält es sich gleich. Hier musst Du allerdings progressiveres Pulver nehmen. N330 ist schon für KW-Patronen mittel langsam.

          Pulver brennt immer zu seiner größten Oberfläche ab. D.H. je größer der einzelne Pulverpartikel umso progressiver (kontinuierlicher Druckaufbau) das Pulver.

          Bei .338 LMagn. musst Du also eine Magnum Ladung aufbauen. Siehe einfach in den Kemira Ladetabellen nach. Dort wirst Du schon die richtigen Ladungen und Geschossarten finden.

          Eines lass Dir aber gesagt sein, 9mm ist schon sehr schwer zu laden. Die sind nicht so verzeihlich wie .357 oder .44 gegen Setztiefendifferenz und Zündhütchensitz.

          Aber bei Büchsenmunition musst Du noch mehr Sorgfallt und Präzision an den Tag legen. Wenn Du dort sichere und vernüftige Laborierungen herstellen willst, muss eine Patrone der anderen gleichen in Hülsenart, Länge, Pulverladung und Geschoßsetztiefe.

          Ein Tip von mir :
          Wähle immer solche Pulverarten, die bei einer Doppelfüllung sofort und im großen Stil über den Hülsenrand hinaussickern. So schließt Du 1. große Pulverleerräume und 2. lebensgefährliche Doppelladungen aus.

          Das schöne am Wiederladen ist das Erfolgs- und Überlebnis an seiner eigenen Genauigkeit.

          Wichtig ist, dass am Ende eines Wiederladetages unsere Ehefrauen nicht damit beschäfftigt sind unsere kläglichen Aschereste zusammenfegen.

          - DAS SOLLTEST DU DIR IMMER VOR AUGEN HALTEN -

          Gruß
          J.W.
          Gruss
          J.W.
          Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
          und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
          s.o.d.

          Kommentar


            #6
            Hallo Vincent
            Fachlich hat JW alles Wesentliche gesagt, mein Rat noch,
            obwohl sehr Altmodisch: Ein gutes Fachbuch, zB:
            "Handbuch für den Wiederlader" (von K.D.Meyer)
            hat noch nie geschadet.

            Gruß und viel Spaß
            EL LOBO

            Kommentar


              #7
              Vielen Dank für eure Tipps, das mit der Sicherheit versteht sich für mich von selbst, ich will ja mit allen Körperteilen gemeinsam alt werden.

              Dass ich offensive Pulver und progressive Pulver nicht vertauschen darf, das wurde uns auf dem Lehrgang auch schon eingeschärft.

              Wg. der Literatur: Ich verfüge insgesamt über drei verschiedene Bücher fürs Wiederladen, eins von Roland Zeitler "Wiederladen für Jagd und Sport", dann "Wiederladen" von RUAG/RWS und noch ein drittes Buch, dessen Name mir gerade nicht einfällt, welches ich in Österreich gekauft habe. Dazu die verschiedensten Ladetabellen von Norma, Hodgon, Vihtavuori, Speer, Nosler, etc.

              Die haben mir schon alle ganz gut geholfen, aber die Eingangsfrage von mir, ob man z.B. für die 9mm Luger anstelle des Pulvers X für KW-Munition auch das Pulver Y für KW-Munition verwenden kann, diese Frage konnte nicht von den Bücher beantwortet werden.

              Ach ja, da fällt mir dann meine vermutlich letzte Frage noch ein.

              Wie verhält es sich mit der Setztiefe des Geschosses, wenn ich statt Pulver X das Pulver Y verwende? Bei der Patronengesamtlänge muss ich mich wahrscheinlich an die Vorgabe halten, die in der Wiederladetabelle für exakt dieses Geschoss vorgegeben ist, auch wenn ich eine andere Wiederladetabelle für die Menge des Pulvers verwende, ist das so korrekt?

              Grüße

              Vincent

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                #8
                Hallo Vincent
                Zu deiner letzten Frage: Ja, die angegebene Patronenlänge
                (beinhaltet die Setztiefe) ist bei Pistolen sehr wichtig und muß eingehalten werden, davon hängt ja auch eine
                reibungslose Zuführung ab.
                Wie JW schon geschrieben hat, ist gerade die 9 Para eine
                "Diva" und dementsprechend zickig.

                Ich persönlich habe es aufgegeben 9 Para zu laden,
                es ist mir zu Doof, nach dem Schießen hinter meinen
                (teuren) Hülsen herzukriechen und wenn du erst anfängst
                ein Hülsen "Sammelsurium" zu laden, dann ist es auch
                bald mit der Präzision und der Freude vorbei

                Gruß EL LOBO

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                  #9
                  Hi Vincent, Hi El Lobo

                  letztendlich ist die immer gleiche Patronenlänge bei KW wichtig, da die Hülsen- und Geschosslängen ganz leicht variiren.
                  Darum immer die gleichen Hülsenhersteller laden. Am besten ist sogar aus einem LOS.
                  Natürlich kannst Du auch verschiedene Hülsenhersteller Laden, musst sie dann nur nach dem Ladevorgang aussortieren, da sie von der Treffpunktlage dann unterschiedlich sind.

                  Entscheide Dich für ein Patronenlängenmittelmaß bei den KW Patronen.

                  Bei Büchsenpatronen ist die Setztiefe noch entscheidener. Hier musst Du die Hülsen nach der Aussenkalibrierung noch genauestens auf das richtige Hülsenlängenmaß ablängen. Komm nicht auf die Idee diesen Wiederladeschritt auszulassen oder nur halbherzig durchzuführen - Du wirst Dein blaues Wunder erleben.

                  @ El Lobo
                  nicht altmodisch, Du hast natürlich recht. Ich habe eine ganze Batterie von Fachbüchern. Auch wenn ich seit 10 Jahren meine Laborierung nicht mehr geändert habe, so blättere ich ständig in diesen Büchern herrum....

                  9mm und .45 ACP Schieße ich immer nur wenn ich allein auf dem Schießstand bin, sonst hat das kriechen tatsächlich wenig Zweck ..... schon allein der Bösewichter wegen, die Berdanhülsen hinterlassen....

                  Gott sein Dank habe ich einen Standschlüssel...

                  Gruß an Euch

                  J.W.
                  Gruss
                  J.W.
                  Irgendwann wirst Du feststellen, dass es etwas nicht mehr gibt obwohl es doch immer da war...
                  und das nur, weil DU nicht dafuer gekaempft hast.
                  s.o.d.

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                    #10
                    Hallo

                    9mm würde ich auf nur auf dem Stand schießen, wenn sonst niemand da ist, was nicht selten vorkommt. Und es gibt sehr viele Revolverschützen bei uns, bei denen fliegt ja nichts weg, das mir das Los versauen könnte.

                    Wg. der Büchsenpatronen: ich habe erst letztens Büchsenpatronen von meinem Repetierer ausgemessen, seltsamerweise konnte ich da noch keine Überlänge feststellen, die ich hätte abfrästen müssen. Die Hülsenlänge war die selbe wie zuvor. Ist das so, weil ich diese Hülsen zum ersten Mal verwendet habe? Die Hülsen stammen aus Lapua-Fabrikmunition, Kaliber .338 LM.
                    Längen sich die Hülsen erst nach dem zweiten, dritten, etc. Schuss?

                    An meinem Digital-Messschieber wird es wohl nicht liegen, der ist sehr genau.

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                      #11
                      Zitat von Vincent Beitrag anzeigen
                      Längen sich die Hülsen erst nach dem zweiten, dritten, etc. Schuss?
                      Die Hülsen können sich beim ersten Schuss schon drastisch längen, wenn der Verschlussabstand nicht stimmt.
                      "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                      Peter Ustinov

                      Kommentar


                        #12
                        Dann muss der Verschlussabstand bei meinem Repetierer aber nahezu perfekt sein, denn die Hülsen haben sich kein bisschen gelängt.

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                          #13
                          ....und hoffen, das sie sich beim Vollkalibrieren nicht zu sehr längen. Aber vielleicht kommst Du auch mit Halskalibrieren hin.
                          "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                          Peter Ustinov

                          Kommentar


                            #14
                            Kalibriert hatte ich schon, bevor ich die Patrone ausgemessen hatte. Allerdings nur eine Halskalibrierung.

                            Ich habe heute auch zum ersten Mal eigene Patronen hergestellt, war ganz schön aufregend, bzw. das erste Mal schießen wird aufregend!

                            Ich habe folgende Komponenten verwendet, was meint ihr dazu:

                            Geschoss: Speer TMJ 124 grs.
                            Hülse: Lapua 9mm Luger
                            Pulver: Viht N330, 4,4 grs. (4,3 grs. ist als Startladung angegeben, ich wollte auf Nr. Sicher gehen)
                            Zündhütchen: RWS 250 Small Pistol.

                            Insgesamt habe ich vorerst nur 20 Patronen wiedergeladen. Eine Doppelladung kann ich definitiv bei allen ausschließen, da das N330 Pulver mit einer 4,4 grs. Ladung ca. 1/3 der Hülse füllt. Bei einer Zweitbefüllung würde das Pulver oben hinauslaufen.

                            Den Patronen habe ich nach dem Geschosssetzen noch einen Factory Crimp verpasst, andere Crimps sind nicht möglich, da die Geschosse keine Crimp-Rillen haben.

                            Jetzt bin ich auf das erste Mal Schießen gespannt, hoffentlich geht nichts in die Hose.

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                              #15
                              Hallo Leute
                              Ihr fangt an alles durcheinander zu schmeißen,
                              Lang und Kurzwaffen. Ich behaupte, eine moderne
                              Patrone, die aus einer modernen Waffe verschossen wird,
                              längt sich grundsätzlich nicht.

                              Hülsenmund/Halskalibrieren bei einer konischen
                              9 Para, oder einer Büchsenpatrone geht nur mit
                              Spezialmatrizen (Wie wollt ihr denn mit einer Normalen
                              nur den Hals kalibrieren )

                              Ich war lange Zeit in unserem Hegering in der Jagd-
                              Sportmannschaft und habe dafür 22 Hornet geladen.
                              Da ich eine eigene Sportwaffe hatte brauchte ich nur den
                              Hals kalibrieren um das neue Geschoss zu setzen,
                              dazu hatte ich eine alte Matrize gekürzt.
                              (Vollkalibrieren ist nur nötig, wenn die Patronen in
                              verschiedene Waffen passen müssen)

                              Da das Hülsenmaterial im Halsbereich durch den
                              Kalibriervorgang mechanisch verdichtet und durch den
                              Schuss wieder geweitet wird, längt sich die Hülse im
                              Mundbereich und versprödet . Bei der Hornet nach ca.
                              5-6 mal laden, man erkennt es daran, das die Hülsen
                              stark "verschmauchen". Ein Zeichen dafür, das sie im
                              Halsbereich nicht mehr genügend abdichten.
                              Dann ist es an der Zeit, den Hülsenhals zu "Gühen" und
                              die Hülse wieder auf Normmaß zu bringen.

                              Die angehängten Bilder zeigen eine 5,6 X 50R Mag.,
                              meine Lieblingspatrone für Raubwild/Raubzeug,
                              man kann sehr gut die "Halskalibrierung" erkennen.

                              Gruß EL LOBO
                              Angehängte Dateien

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