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Kaufentscheidung Enfield No.4 Mk.1

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    Kaufentscheidung Enfield No.4 Mk.1

    Hallo Leute,

    heute war ich in einem Waffengeschäft in meiner Nähe. Weil dort seit der letzten WaffG-Änderung viele Ordonnanzgewehre abgeliefert werden, dachte ich mir, es könnte nicht schaden, dort mal nach neuer Beute zu suchen. Die einzige Waffe, die mich aus dem dortigen Sammelsurium interessiert, ist ein Enfield No.4 Mk.1.

    Auf der linken Seite der Systemhülse steht: No4 MkI ROF(F) 7/43
    Also dürfte die Waffe im July 1943 von der Royal Ordnance Factory in Fazakerley hergestellt worden sein. Auf dem Schaftsockel befindet sich nur auf der linken Seite eine Seriennummer. Die Nummer und die Systembeschriftung sehen aus, als wären sie mit einem Elektroschreiber gemacht worden. Ich bin mir leider nicht mehr sicher, ob ich überhaupt einen einzigen "Broad Arrow" gesehen habe. Mir sind aber die Beschusszeichen an Stossboden und Systemhülse aufgefallen; Krone mit BNP. Ist das nicht ein rein ziviler englischer Beschussstempel?
    Der Lauf hat zwei ganz schmale Züge. Ob der Lauf in gutem Zustand ist, das konnte ich nicht erkennen, da der Lauf total verstaubt ist. Der Händler hat mir aber erlaubt, die Waffe in seinem Geschäft zu reinigen, falls ich Interesse an der Waffe haben sollte.
    Der Hinterschaft stammt m.E. vom Smelly; wegen des Messingkolbens und dem Vorhandensein von neuer und alter Seriennummer. Der Schaft befindet sich eigentlich in einem gutem Zustand. Es gibt nur zwei kleine Ausbrüche aus dem Holz in der Nähe des Schaftsockels. Die Lackierung der Metallteile ist bis auf den Schaftsockel noch ziemlich gut erhalten.
    Der momentane Gesamteindruck der Waffe ist auf den ersten Blick nicht ganz so schön, aber der Enfield ist noch mit dickem Maschinenfett total verdreckt. Nach einer Grundreinigung dürfte die Waffe aber viel besser aussehen, als die abgebildeten Enfields im Frankonia Jahreshauptkatalog.
    Der Enfield soll 190€ kosten, aber im Preis läßt sich eventuell noch etwas machen. Ich frage mich, ob dieser No4. Mk.I in diesem Zustand das Geld überhaupt wert ist, oder ich besser die Finger davon lassen soll.
    Zu was würdet ihr mir raten?

    Grüße
    Jens
    "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
    Peter Ustinov

    #2
    Was hat denn der Dealer noch so das stehen??
    No place for second best!
    (Accuracy international)

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      #3
      Etliche Schmidt-Rubin, einige Enfields (leider ein No.5 in Frankonia Einzelladerausführung), vieler 98er und Exoten. Aber die meisten interessanten Ordonnanzen sehen aus wie Kaminwaffen...von aussen geht so bis gut und der Lauf innen verrostet.
      "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
      Peter Ustinov

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        #4
        Zitat von Götterbote Beitrag anzeigen
        Etliche Schmidt-Rubin, einige Enfields (leider ein No.5 in Frankonia Einzelladerausführung), vieler 98er und Exoten. Aber die meisten interessanten Ordonnanzen sehen aus wie Kaminwaffen...von aussen geht so bis gut und der Lauf innen verrostet.
        Schade und Danke, Götterbote!!
        No place for second best!
        (Accuracy international)

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          #5
          Wenn möglich, zieh den Lauf mal grob durch und frag ob Du Ihn zur Probe mitnehmen kannst... Nur versuch macht Klug! Und Ausschäften ist Pflicht, nicht das an der Bettung der Rost sitzt...

          Aber wenn der Lauf in Ordnung ist, sind 190 Euro noch OK. Und wenn Du Ihn noch was drücken kannst, umso besser...
          Verbietet Hartschalenfrüchte! Jedes Jahr werden weltweit 150 Menschen von Kokosnüssen erschlagen!

          Mitglied im Komitee gegen die Entführung von Kühen durch Ausserirdische.

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            #6
            Hat noch jemand einen Tip für mich, worauf ich bei Enfields achten muss, damit ich nicht aus Versehen, so ein aus Restteilen bestehendes und sammelunwürdiges Irgendetwas kaufe?
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            Peter Ustinov

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              #7
              So, ich habe mir das Teil gestern für 175€ gekrallt. Das No.4 MKI habe ich im Laden teilzerlegt und den Lauf durchgewischt. Der Lauf ist spiegelblank und alle Metallteile sind top. Leider ist der Verschluss nicht nummerngleich und der Schaft hat ein paar "neue" Kratzer durch die Lagerung im Geschäft bekommen. Die Waffe ist innen und aussen so dick mit verharztem Fett verklebt, das ich Probleme habe, sie komplett zu zerlegen. Den Schaft werde ich mit Nagellackentferner reinigen und anschließend mit Schaftol und Leinölfirnis behandeln. Wenn das No.4 MKI fertig ist, stelle ich ein paar Fotos ein.
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              Peter Ustinov

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                #8
                175 Euro ist nen guter Kurs!

                Zeig und den Neuzugang dochmal
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                  #9
                  Zitat von MrSheepy Beitrag anzeigen

                  Zeig und den Neuzugang dochmal
                  Mach ich, wenn er fertig ist. Momentan ist er Teilzerlegt und total dreckig.
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                  Peter Ustinov

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                    #10
                    So, mein No.4 MkI ist fertig geworden!

                    Hier sind ein paar Bilder der Waffe. Sie sind leider von schlechter Qualität, da ich diesmal auf eine ältere Kamera zurückgreifen musste.

                    Die Metallteile habe ich nach dem Zerlegen der Waffe mit Aceton gereinigt. Es ging mit Aceton sehr viel besser als mit Bremsenreiniger. Viele Teile waren nachträglich schwarz lackiert worden und diese Farbe ging zusammen mit dem alten Fett weg. Nur die schwarze Farbe auf der Systemhülse ist erhalten geblieben. Die originale Brünierung der Teile ist gut erhalten.

                    Auf der Systemhülse, dem Schaftsockel und dem Verschluss befinden sich komischerweise keine "Broad Arrows". Auf Lauf, Magazin und einigen anderen Teilen sind jedoch noch ein paar dieser kleinen Pfeile (versteckt) zu finden. Auf dem Lauf, dem Stossboden und der Systemhülsen befinden sich Stempel des britischen Zivilbeschusses. Zwei Waffensammler, die ich befragt habe, glauben, das dieses Gewehr vielleicht nach dem Krieg für britische Sportschützen überholt wurde und durchaus selten sei.
                    Was mich auch wundert, ist die Tatsache, das man überall davon hört und liest, das der Vorderschaft beim No.4 von unten einen gewissen Druck auf den vorderen Teil des Laufes ausüben soll. Bei meinen No.4 ist der Lauf jedoch komplett freischwingend. Der Voderschaft sieht nicht so aus, als ob er nachträglich freigeschnitten wurde. Er weisst die üblichen Bearbeitungsspuren aus Kriegsfertigung auf und das Holz hat überall den gleichen Farbton.

                    Grüße
                    Jens
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                    Peter Ustinov

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                      #11
                      Zitat von Götterbote Beitrag anzeigen

                      Auf dem Lauf, dem Stossboden und der Systemhülsen befinden sich Stempel des britischen Zivilbeschusses. Zwei Waffensammler, die ich befragt habe, glauben, das dieses Gewehr vielleicht nach dem Krieg für britische Sportschützen überholt wurde und durchaus selten sei.
                      Ich wärme diesen alten Thread noch einmal auf, weil ich vorletzte Woche in dem Laden, von dem mein No.4 MkI herstammt, eine interessante Entdeckung gemacht habe. Der Waffenhändler hatte noch einen Long Branch No.4 MkI* und einen No.5, beide mit Uralt-KWKG-Abänderung in seinen Regalen stehen. Bei beiden Waffen wurden die Militärbeschussstempel mit Beschussstempeln des britischen Zivilbeschusses quasi überstempelt und hatten die gleichen Stempel an der Mündungsparti wie mein No.4 (siehe Foto im vorigem Beitrag). Nur waren beide Waffen zusätzlich noch mit ".2222" neben der Kaliberangabe gestempelt. Es handelt sich hierbei um die Hülsenlänge in Zoll; umgerechnet 56,44mm. Dieser Wert wird in den Patronen- und Patronenlagermaßtafeln auch als maximale L3 der .303 British angegeben. Der No.4 MkI* hatte auf seiner Systemhülse noch den Importeursstempel "HEGE" stehen und der No.5 den von Frankonia "FWW". Zum Glück hat mein No.4 keinen Importeursstempel abgekriegt. Ich vermute jetzt mal, das der No.4 MkI* und der No.5 aus einer großen Charge von Surplus-Waffen stammen, die in England für den Export den zivilen Neubeschuss bekamen und wahrscheinlich an größere Händler in Deutschland verkauft wurden. Nur warum wurden diese Waffen in England neu beschossen und nicht in Deutschland? Diese Waffen müßten logischerweise in England schon die Abänderungen nach dem deutschem Uralt-KWKG bekommen haben, denn nachträgliche Änderungen der Läufe in Deutschland hätten zusätzlich den deutschen Neubeschuss zur Folge gehabt.
                      Liege ich mit meiner Annahme richtig und habt Ihr auch schon einmal solch ungewöhnlich bestempelte Waffen in euren Händen gehalten?

                      Grüße
                      Jens
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                      Peter Ustinov

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                        #12
                        Beim No. 5 ist die alte KWKG-Abänderung (Abschleifen des Bajonetthalters) definitiv keine Änderung am Lauf. Der Bajonetthalter ist dort Bestandteil des abnehmbaren Mündungsfeuerdämpfers.

                        Beim No. 4 sähe das faktisch in der Tat anders aus. Die Frage wäre insofern tatsächlich, ob man das damals schon so gesehen hat. Da bin ich jetzt leider überfragt. Vesuche mal, mich da kundig zu machen.

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                          #13
                          Zitat von Melanie_Daniels Beitrag anzeigen
                          Beim No. 5 ist die alte KWKG-Abänderung (Abschleifen des Bajonetthalters) definitiv keine Änderung am Lauf. Der Bajonetthalter ist dort Bestandteil des abnehmbaren Mündungsfeuerdämpfers.
                          Ja stimmt! Der No.5 sah eh ganz komisch aus. So eine Mischung aus Uralt-KWKG-Abänderung mit nachträglichem Einzelladerumbau nach Frankoniaart und rebuilt auf Mehrlader. Auf jeden Fall war dort noch ein Schweißpunkt auf dem Visier und der Bajonetthalter abgeschliffen.
                          "Wenn man sieht, was der liebe Gott auf der Erde alles zulässt, hat man das Gefühl, dass er immer noch experimentiert."
                          Peter Ustinov

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                            #14
                            Den Grund für den britischen Zivilbeschuss habe ich jetzt auch endlich herausgefunden. Siehe Link ganz unten: http://www.enfieldrifles.ca/gh11.htm
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                            Peter Ustinov

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